Canton Smart Vento 3 S2: Test der Wireless Aktiv-Box

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Die Smart Serie von Canton hat maßgeblich dazu beigetragen, dem Lautsprecher-Spezialisten aus dem Taunus ein modernes Image zu verpassen und die Technik-Kompetenz der Traditionsmarke zu betonen. Mit der Smart Vento 3 S2 haben die Hessen eine audiophile Allzweckwaffe im Programm. Die 2-Wege-Kompaktbox eignet sich nicht nur für drahtlose Stereo-Anwendungen. Sie unterstützt sogar den 5.1-Betrieb mit Center, zwei Rear-Speakern und einem Subwoofer. Ihre proprietäre Funk-Übertragung ermöglicht im 2-Kanal-Betrieb eine High-Res-Auflösung von 24/96 kHz. oder Quasi-CD-Qualität (16 Bit/48 kHz) mit bis zu acht Kanälen.

Vom Preis, den Abmessungen und dem Finish zielt sie auf die gleiche Zielgruppe wie die Nubert nuZeo 4, die wir kürzlich auf STEREO GUIDE getestet haben. Es gibt aber einige konzeptionelle Unterschiede, die sowohl Handhabung als auch die Einsatzmöglichkeiten betreffen. Die Nubert nuZeo 4 gibt sich elitär und verzichtet auf Bluetooth-Zuspielung. Dafür benötigt sie eine Bluetooth-Verbindung nur für die Smartphone-App, was sich als reichlich umständlich beim Setup erwies. Sie kommt nämlich ohne Fernbedienung. Die gibt es nur in Verbindung mit zusätzlicher Nubert-Elektronik wie der Vorstufe X-Connect

Canton Smart Vento 3 S2 – Boxenpaar mit Fernbedienung
Canton Smart Vento 3 S2 gibt es in Schwarz und drei weiteren Farbvarianten. (Foto: Canton)
Canton Smart Vento 3 S2 in Schwarz und Weiß auf Ständern.
Für die Canton Smart Vento 3 S2 bietet Canton auch passnde Ständer in Schwarz und Weiß an. (Foto: Canton)

Umgekehrte Vorzeichen

Canton geht mit der Vento 3 S2 den umgekehrten Weg wie Nubert. Die hessische Kompaktbox besitzt serienmäßig die Smart-Fernbedienung. Dafür gibt es bei ihr die App-Nutzung nur in Verbindung mit der Vorstufe Canton Smart Connect 5.1. Auch diese Lösung macht das Setup etwas komplizierter als bei Sonos & Co. Das liegt an der Verbindung aus wenig Tasten, Displays mit wenigen Zeichen und der daraus resultierenden Menüstruktur. Wer bei Canton Wert auf eine Smartphone-Steuerung legt, muss den Umweg über die Elektronik gehen und den für 650 Euro angebotenen Smart Connect 5.1 mitbestellen. Die ermöglicht die Nutzung der neuen kostenlosen Canton Smart App für iOS und Android.

Trotzdem gibt es bei alleiniger Verwendung der Lautsprecher als Stereo-Paar Vorteile für Canton. Die Vento 3 S2 eignet sich auch zur direkten drahtlosen Zuspielung via Bluetooth. Das bedeutet heutzutage einen eindeutigen Vorteil, zumal das – Achtung, Spoiler – bei den üblicherweise auf dem Smartphone gespeicherten Rock- und Pop-Songs gar nicht schlecht klingt. Zudem erweist sich die Fernbedienung gegenüber einer App-Lösung im normalen Betrieb, wo vor allem die Lautstärkeregelung zum Einsatz kommt, einfach als praktischer.

Canton Smart Vento 3 S2 von hinten
Der Bassreflex-Port sitzt auf der Rückseite und hat einen großen Durchmesser: Beides hilft Portgeräusche zu minimieren. (Foto: Stefan Schickedanz)

Reichlich Leistung: 350 Watt je Lautsprecher

Apropos Lautstärke: Canton setzt beim Elektronik-Modul der Vento 3 S2 auf Schaltendstufen von Texas Instruments in Open-Loop-Bauweise und nutzt das Netzteil als sanften Limiter, um hartes Clipping, also das Abschneiden beziehungsweise Übersteuern von Impulsen zu vermeiden. Statt dessen reduziert der D2Audio-DSP einfach die Referenzspannung der Class-D-Endstufe und reduziert damit die Lautstärke in kritischen Passagen. Dabei können die beiden von Canton selbst entwickelten Treiber durchaus einiges ab: Jeweils 180 Watt würden sowohl der 17,4-cm-Tief-Mitteltöner als auch die 2,5-cm-Hochtonkalotte vertragen. Und mit zwei identischen Endstufen für jeden der beiden Wege stehen 350 Watt Gesamtleistung bereit, um den Lautsprecher-Chassis zünftig Beine zu machen.

Was die nicht erst seit gestern mit Hilfe modernster Computer-Verfahren entwickelten Treiber betrifft, vertraut Canton wie üblich auf Metall. Die von einer, auf großen linearen Hub ausgelegten, sinusförmigen Wave-Sicke eingesäumte Konus-Membran besteht aus einem Titanium-Graphit-Werkstoff. Die Kalotte nutzt Metall-Keramik. Beide Materialien erfüllen die Anforderung, leicht und dabei steif zu sein für schnelles Ansprechen auf Impulse und kolbenförmigen Hub.

Canton Smart Vento 3 S2 Anschlussfeld der Master-Box
Das Anschlussfeld der Master-Box unterschiedet sich durch den USB-B-Eingang für Computer vom Slave. (Foto: Stefan Schickedanz)

Die Treiber der Smart Vento S2 brauchen keine Korrektur

Das kommt nicht von ungefähr, schließlich beschreibt sich Chefentwickler Frank Göbl im Gespräch mit STEREO GUIDE als Freund des perfekten Kolbenhubs. Soll heißen: Die Chassis sollen möglichst fehlerfrei innerhalb ihrer Arbeitbereiche schwingen können. Dabei gibt Göbl zu bedenken, dass man sich mit der in der Canton Smart Vento 3 S2 zur Verfügung stehenden Digital-Technik „ganz schön austoben könnte.“ Doch der Ingenieur gelobt, diesen Versuchungen zu widerstehen und setzt auf Purismus. 

Das macht es möglich, in der Smart Vento 3 S2 auf digitale Korrekturen zu verzichten. Canton kann sogar in der Wireless-Aktiv-Box die gleiche Filterstrategie wie in den passiven Vento-Modellen nutzen. Und wer die seit Jahren praktizierte Markenphilosophie kennt, der weiß um die Affinität zu steilflankigen Filtern zwischen den einzelnen Signalwegen. So gelingt es Canton, Interferenzen und Phasen-Probleme im Bereich der Übergangsfrequenz vermeiden. Allerdings birgt diese Strategie das Risiko, dass sich Instrumente oder Stimmen beim Übergang von Tief-Mittel- in  den Hochtonbereich spürbar bewegen.

Dieses Problem hatte Canton bereits bei der Entwicklung der Chassis im Blick. Daher achteten die Hessen darauf, dass sich die Abstrahl-Charakteristik der beiden Töner im Bereich der Übernahmefrequenz von 3.000 Hz angleicht. Dafür verpasste sie nicht zuletzt der Hochton-Kalotte einen Waveguide, der ihr Rundstahlverhalten am unteren Bereichsende an das des Tief-Mittel-Ton-Konus angleicht. Zudem setzen die 24 dB Flankensteilheit sich aus einem Zusammenwirken von elektronischer Filterung und mechanischer Dämpfung zusammen.

Da zahlt es sich aus, dass der vor über 50 Jahren gegründete Traditionshersteller aus Niederlauken die Chassis nicht einfach zukauft, sondern seine Lautsprecher ganzheitlich inklusive der Treiber entwerfen kann. Obgleich die Smart Vento 3 S2 ein High-Tech-Produkt ist, das sogar einen integrierten Decoder für die Heimkino-Tonformate Dolby Digital und DTS Digital Surround bereit hält, wird sie im eigenen Haus im Hochtaunus gebaut.

Canton Smart Vento 3 S2 mit Fernbedienung
Canton vertraut bei der Smart Vento S2 auf eine Fernbedienung statt auf eine App. (Foto: Stefan Schickedanz)

Hochwertige und funktionelle Gehäuse

Die nahtlos verarbeiteten Gehäuse lassen sich in vier Hochglanz-Ausführungen bestellen: Schwarz, Weiß oder mit hellem, respektive dunklen Nussbaumholz-Furnier. Die Verarbeitung der Canton Smart Vento 3 wird wie die Formgebung auch hohen Ansprüchen gerecht. Dabei haben die kunstvoll geschwungenen Seitenwände sogar einen technischen Hintergrund: Sie fördern die Steifigkeit und beugen stehenden Wellen im Innern durch Verringerung paralleler Flächen. Die Bassreflex-Öffnung legte Canton sehr groß im Durchmesser aus, um Portgeräusche (Schnorcheln) zu vermeiden und verbannte sie obendrein auf die Rückseite, was auch der Optik zuträglich ist.

Auf der Rückseite der Smart Vento 3 S2 weist ein kleiner Aufdruck darauf hin, wer Master und wer Slave ist. Man kann es aber auch an einem anderen Detail erkennen: Obwohl jede der beiden Stereo-Boxen ihr eigenes Elektronik-Modul besitzt, gibt es einen kleinen Unterschied: Nur der Master hat einen USB-B-Anschluss, der vor allem für Studio-Betrieb interessant sein dürfte. Das Signal gelangt dann je nach Einstellung via Funk oder über ein koaxiales S/PDIF-Kabel zur Slave-Box. Ebenfalls Einstellungssache ist die Kanalzuordnung der einzelnen Lautsprecher. Ab Werk fungiert der Master als linke Stereo-Box.

Man kann jede einzelne Canton Smart Vento 3 S2 entweder diskret via Cinch- oder symmetrisch via XLR ansteuern. Man kann sich aber auch per Kabel oder Wireless mit dem Master verbinden und das Audio-Signal nur zum Slave weiterreichen. Die Steuerimpulse der Fernbedienung werden unabhängig davon in jedem Fall vom Master empfangen und an den Slave weitergereicht.

Canton Smart Vento 3 S2 – Display
Sowohl der Master- als auch der Slave-Lautsprecher haben ein Display, das aber nur Kürzel anzeigen kann. Im Normalbetrieb kein Problem, beim Setup aber ein Handricap (Foto: Stefan Schickedanz)

Hörtest: So klingt die Canton Smart Vento 3 S2

Im Hörtest gab es keine grundsätzliche Überraschung, denn die Canton-Boxen folgen schon seit vielen Jahren einem stringenten Pfad zur Perfektion. An Ausreißer kann ich mich schon gar nicht mehr so richtig erinnern. Selbst die vergleichsweise winzige Smart Soundbox 3 Gen. 2 überraschte uns im Test durch erstaunlich ausgewogenen und natürlichen Klang. Einen Aha-Effekt gab es aber schon im Hörraum der LowBeats-Redaktion: Die Canton Smart Vento 3 S2 produzierte nicht nur vorbildlich verfärbungsfreie Klangfarben bei Gesang und Instrumenten.

Selbst im Bass wirkte sie sehr erwachsen und bot das, was viele eher von einer kleinen Standbox als von einem vergleichsweise kompakten Regal-Lautsprecher erwarten würden. Wobei das auch eher relativ zu sehen ist, denn schon allein wegen ihrer Bautiefe und der rückseitigen Bassreflex-Öffnung würde man sie am eher auf Ständern betreiben, womit der Platz-Vorteil wegfällt. Allerdings wirkt ein Lautsprecher wie die Canton Smart Vento 3 S2 auch auf einem Stativ lange nicht so obstrusiv wie eine Standbox.

Wie gesagt, schlägt sich die kompaktere Bauform ebenso wenig in der Bassfülle, dem Tiefgang und der Präzision nieder wie die nicht übermäßig große Membranfläche. Hier kann offensichtlich das SC-Konzept („Speaker Correction“) als Weiterentwicklung des DC-Prinzips von Canton seine Stärken ausspielen. Das Verfahren nimmt unterhalb der Resonanzfrequenz des Bassreflex-Ports dem Tief-Mitteltöner Arbeit ab. Dazu beschneidet ein Hochpassfilter steilflankig den Tiefgang in dem Bereich, in dem sich der Treiber gegen die Regeln der Physik abmüht.

Der Berg groovt – dank High-Tech aus dem Taunus

Subjektiv fehlt es dem Bass wirklich nicht an Tiefgang, aber die Smart Vento 3 S2 spielt einfach eine Spur lässiger und saftiger als jene Boxen, deren Entwickler nicht der Versuchung widerstehen konnten, den Bass mit Hilfe aktiver Entzerrung mit Blick auf spektakuläre Messdiagramme auf Biegen und Brechen so weit herunter zu ziehen, wie nur irgend möglich. Was man im Hörtest auch gut nachvollziehen kann, ist die Filterstrategie von Canton. Der Hersteller aus dem Taunus goutiert nämlich weder den staubtrockenen Bessel-Bass, noch die etwas wabbelige Butterworth-Filterung. Mit einem Linkwitz-Riley-Filter 4. Ordnung. sprich 6 dB Abfall pro Oktave, wählte er genau die Mitte und verbindet somit einen satten Punch plus Spielfreude mit einem gerüttelten Maß an Präzision. Diese Mischung machte Songs wie „Empire State Of Mind“ von Alicia Keys und Jay-Z zum Vergnügen. Man könnte sagen, die Smart Vento 3 S 2 groovt.

Doch nicht nur der Bass lotet die Tiefen des Frequenzkellers bemerkenswert weit aus. Auch das Gefühl für räumliche Tiefe kann durch akribisch nachgezeichnete feinste Raum-Informationen überzeugen. Was das Staging betrifft, kann Canton mit seiner Wireless-Aktiv-Box ebenfalls richtig punkten. Die kompakten Smart Ventos bieten einen exzellenten Fokus und produzieren eine stabile, plastische Abbildung. Das akustische Sahnehäubchen sind die Feinheiten der Stimmen. Die beiden Hessinnen geben Klangfarben nicht nur akzentfrei, um im Bild zu bleiben, sprich frei von Verfärbungen wieder. Sie verleihen beispielsweise auch Tori Amos auf Live-Aufnahmen wie vom Jazz Festival in Montreux durch feinste Nuancen ein ungemein authentisches Flair.

Die alten Meister kämen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus

Die inzwischen pensionierten Kollegen, deren Testberichte ich als Junge unter der Schulbank gelesen habe (nicht zur Nachahmung empfohlen) hätten über das lustvolle Hauchen und Schmatzen der temperamentvollen Singer-Songwriterin die reinste Prosa am Rande der Schlüpfrigkeit verfassen können. Das spare ich mir an dieser Stelle lieber und füge lieber hinzu: Man kann mit der Smart Vento 3 S2 nicht nur anspruchsvolle Musik wie Jazz oder Klassik auf audiphillem Level ohne die damit gewöhnlich verbundenen Fetisch-Türmchen und Kabel im Gartenschlauch-Format genießen. Man kann auch mächtig Spaß mit Rock, Pop oder Hip-Hop haben.

Canton Smart Vento 3 S 2: Fazit und Alternativen

Zwar hat der App-Verzicht in Verbindung mit den kleinen Front-Displays seine Nachteile. Selbst ich musste zur Bedienungsanleitung greifen, obwohl ich für Zeitschriften wie AUDIO oder Video vor längerer Zeit bereits diverse Lautsprecher aus der Smart-Serie von Canton getestet hab. Aber was Systemausbau mit Mehrkanal-Heimkino-Ton betrifft, lässt die Smart Venton 3 S2 absolut nichts zu wünschen übrig.

Doch das Wichtigste: Im Klang begeistern die beiden schicken 2-Wege-Boxen, die wie von Geisterhand ohne zusätzliche Verstärker-Elektronik eine exzellente Stereo-Anlage abgeben. Wer wie ich nach einer unglücklichen Beziehung mit einer recht harschen Canton Quinto 540 in den frühen 80er Jahren – auf dem Höhepunkt des berühmt-berüchtigten Taunus-Sounds – zu warmen britischem HiFi konvertierte, kann damit genauso glücklich werden, wie die Anhänger heimischer Klangkost, die Offenheit und Auflösung besonders schätzen. Die Nubert nuZeo 4 käme als Alternative ebenso in Frage wie die Econik Six, die auch noch HDMI-Konnektivität und AirPlay 2 bietet. Die beiden Schwaben-Duos sind allerdings frischer in den Höhen, was manchem durchaus als Vorteil erscheinen mag, aber objektiv nicht ganz so neutral wie die auf astreines Hochdeutsch getrimmten Hessen.

Canton Smart Vento 3 S2: Technische Daten

  • Preisempfehlung des Herstellers: 2.500 Euro
  • Abmessungen (B x H x T): 22 x 40 x 30,7 cm
  • Gewicht: 9,1 kg
  • Besonderheiten: 2-Wege-Bassreflex, Bluetooth, Analog-Eingänge (Cinch / XLR), Digitaleingänge (coaxial / optisch) USB-B-Eingang für Computer, Mehrkanal-tauglich
  • Mehr unter www.canton. de

Der Beitrag Canton Smart Vento 3 S2: Test der Wireless Aktiv-Box erschien zuerst auf STEREO GUIDE – Das HiFi-Magazin.

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